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Unsere Werte – Charta

Als Unternehmen und Team haben wir in unserer Werte-Charta die verbindlichen Grundlagen definiert, welche für die Softwareentwicklung, den Umgang mit Daten und die Nutzung von Civical gelten.

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Unsere Verantwortung für die Digitalisierung von politischer Meinungsbildung in einer Demokratie

Die Annahme, dass die Digitalisierung nur die Art und Weise verändert, wie Menschen einkaufen, Essen bestellen, Urlaube buchen oder Medien konsumieren, ist falsch. Die Digitalisierung verändert auch die Grundstruktur von demokratischen und politischen Prozessen; verändert die Struktur der Öffentlichkeit, welche konstituierend ist für eine Demokratie. Hierbei spielen Social Media Plattformen eine zentrale Rolle.

Die damit einhergehenden Probleme und Missstände im Zusammenhang mit Social Media Plattformen, Targeting, Daten, Algorithmen oder Fake-News, verdeutlichen, dass es bei der zunehmenden Digitalisierung von Meinungsbildung um die Grundstrukturen unserer demokratischen Gesellschaft geht. Software, Daten und Technologie dürfen nicht genutzt werden, um Menschen und demokratische Gesellschaften im Zusammenhang von Wahlen und politischer Meinungsbildung zu manipulieren.

Daher ist es für uns wichtig, mit der Werte-Charta klare Grundlagen und Werte für die Entwicklung und Nutzung von Civical zu definieren. Denn nur dann können wir als Team und Unternehmen durch Technologie und Software einen Beitrag zur Stärkung von politischer Meinungsbildung in einer zunehmend digitalen Demokratie einen Beitrag leisten.

Unsere Werte

Unsere Werte-Charta ist die verbindliche Grundlage für die Softwareentwicklung, den Umgang mit Daten und die Nutzung von Civical durch politische und zivilgesellschaftliche Akteure.

Demokratie
“Demokratie heißt, sich in seine eigenen Angelegenheiten einzumischen”, hat Max Frisch gesagt. Unser Ziel ist es, die demokratische Teilhabe in einer zunehmend digitalen meinungsbildenden Demokratie für politische Organisationen und Menschen zu stärken.
Civical folgt dem Grundsatz, dass für einen pluralistischen Meinungs- und Willensbildungsprozess in einer Demokratie, die Menschen mit politischen Themen und Anliegen in Kontakt kommen müssen, die für sie wichtig und relevant sind.
Civical als Social Media Management Software folgt dem Anspruch, politische und gesellschaftliche Akteure zu befähigen, mit Menschen digital auf Social Media in Kontakt zu kommen, um zu informieren, zu überzeugen oder zu mobilisieren.
Mit diesem Anspruch ist klar, dass Civical nur von Organisationen und Akteuren genutzt werden darf, deren Anliegen es ist, den digitalen demokratischen Diskurs und die Meinungsbildung in einer pluralistischen Demokratie aktiv mitzugestalten. Jede Organisation, Partei oder Person, welche die Grundwerte der Demokratie direkt oder indirekt versucht mit Botschaften und Ansichten zu beschädigen, zu manipulieren oder zu unterminieren, kann, darf und wird Civical niemals nutzen!
Pluralismus
Wir stehen für eine pluralistische Demokratie und Staatsauffassung. Der offene und faire Wettbewerb von Interessen, Meinungen und Positionen ist für uns ein konstitutives Strukturprinzip für eine Demokratie. Der Wettbewerb von unterschiedlichen, sich entgegenstehenden Interessen und Meinungen ist für uns legitim und notwendig, um die Offenheit und Diskursfähigkeit des individuellen und gesamtgesellschaftlichen politischen Willensbildungsprozess zu gewährleisten.
Gleichzeitig ist es unsere Überzeugung, dass aufgrund von unzureichenden digitalen Fähigkeiten und ungleichen finanziellen Ressourcen, auch in Zeiten von Social Media und digitaler Öffentlichkeit, nicht alle demokratischen Akteure die gleichen Chancen haben gehört zu werden und Menschen zu erreichen.
Mit organischen Reichweiten von unter 10% von einem Post auf Facebook werden politische und zivilgesellschaftliche Akteure schon fast dazu gezwungen, Geld für Werbeanzeigen auszugeben. Dadurch sind Plattformen wie Facebook zur privatisierten und kommerzialisierten digitalen Öffentlichkeit geworden. Da aber nicht alle Organisationen und Akteure die finanziellen Mittel und digitalen Kompetenzen besitzen, entsteht eine Ungleichheit in der Sichtbarkeit, Reichweite und Relevanz von Meinungen und Interessen. Unser Ziel ist es, gerade auch Kandidat:innen, kleinen Organisationen und politischen Einheiten mit wenig Budget, die gleichen technologischen Möglichkeiten zur Verfügung zu stellen, um auf Social Media mehr Menschen mit ihren Standpunkten zu erreichen.
Dabei ist es für uns selbstverständlich, dass Civical für unterschiedliche und gegensätzliche Positionen und Interessen genutzt werden kann und soll, solange dies auf Grundlage der Anerkennung des meinungspluralistischen Grundsatzes respektvoll, nicht diskriminierend oder diskreditierend stattfindet.
Öffentlichkeit
Politische Meinungsbildung findet dominant digital statt. Digitalisierung und Technologie verändern auch unsere Gesellschaft durch neue Formen der Artikulationsmöglichkeiten in einer pluralistischen Demokratie. Facebook ist die größte digitale Öffentlichkeit und somit Teil des politischen Meinungs- und Willensbildungsprozess in Deutschland. Es ist die Verantwortung von Politik dort zu kommunizieren, wo Meinungen entstehen. Insbesondere im Kontext von Wahlen. Deswegen ist es wichtig, dass es einen sichtbaren, pluralistischen politischen Meinungswettbewerb auch auf der größten digitalen Plattform in Deutschland gibt. Dies ergibt sich allein aus der Relevanz der Reichweite, um Menschen und Wähler:innen zu erreichen. Gleichzeitig ist Facebook faktisch eine privatisierte und kommerzialisierte digitale Öffentlichkeit, auf welcher man bezahlen muss, um überhaupt gesehen zu werden.
Wir stehen für eine digitale Öffentlichkeit, die allgemein und zugänglich für alle in einer Demokratie ist. Unser Ziel ist es, mit Civical den Zugang zu Zielgruppen und interessenbasiertem Targeting für politische und zivilgesellschaftliche Akteure zu ermöglichen, die wenig Budget haben. Wir betrachten dabei Facebook und andere Plattformen, sowie deren aktuelle Nutzungsbedingungen, als einen Zwischenstand, welcher neu strukturiert und reguliert werden muss, um politische Teilhabe in einer digitalen Demokratie sicherzustellen. Diesen Prozess wollen wir aktiv mitgestalten.
Als Unternehmen und Team unterbinden wir jede Nutzung von Civical, welche versucht in jeglicher Form von Hass, Hetze, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, wie zum Beispiel Rassismus, Antisemitismus und Sexismus, Diskriminierung oder Falschinformationen, die Grundwerte einer pluralistischen demokratischen Gesellschaft zu verletzen. Wenn Nutzer:innen gegen diesen Grundsatz verstoßen, wird deren Civical Account gesperrt und nach einer Überprüfung gelöscht.
Zielgruppen
Wir sind der Überzeugung, dass Zielgruppen dafür genutzt werden müssen, um Menschen mit den politischen Themen und Anliegen in Verbindung zu bringen, die sie betreffen und die sie interessieren. Das Ziel der Nutzung von Zielgruppen ist für uns nicht der Ausschluss, sondern gerade Menschen mit den politischen Themen in Kontakt zu bringen, um sie damit in den politischen Diskurs zu integrieren. Dabei bleibt es den Menschen, die über die Zielgruppen angesprochen werden, selbst überlassen, ob und wie sie mit den ihnen angezeigten Botschaften interagieren.
Civical erstellt keine Zielgruppen, die Ausschlusskriterien auf Basis von Religion, Sexualität oder ethnischer Zugehörigkeit beinhalten. Civical erhebt und hat keinen Zugriff auf personenbezogene Daten von Menschen in den Facebook/Instagram Zielgruppen und nutzt keine externen Daten für die Erstellung oder Aussteuerung von Zielgruppen.
Die Zielgruppen werden innerhalb des Facebook Business Managers erstellt und ausschließlich den Nutzer:innen zur Verfügung gestellt. Die Zielgruppen setzen sich zusammen aus den Parametern Alter, Geschlecht, Sprache, Beruf, Geografie und Interessen. Somit handelt es sich um soziodemografische und interessenbasierte Zielgruppen, die auf Grundlage von Facebook und Instagram Daten innerhalb des Facebook Business Managers erstellt werden. Interessenbasiert bedeutet in diesem Zusammenhang, dass Facebook basierend auf Interaktionen, Likes und Klicks Annahmen darüber trifft, für welche Themen und Anliegen sich die Nutzer:innen interessieren.
Civical hat und möchte keine Informationen über die individuellen Interessen von Menschen besitzen, die in diesen Zielgruppen sind. Eine Zielgruppe, die auf dem Interesse einer Partei oder eines politischen Themas besteht, ist nicht homogen in ihrer Ansicht, da es genauso möglich ist, dass Menschen einer Facebook Seite folgen, die nicht ihrer Meinung entspricht, sie aber dennoch über diese informiert werden möchten oder mit dieser interagieren wollen.
Civical nutzt ausschließlich interessenbasierte Zielgruppen, die von allen mit einem Facebook Business Manager erstellt werden können. Nutzt ein:e Civical Nutzer:innen eine Zielgruppe, wird diese in den Facebook Business Manager der Nutzer:in übertragen und kann dort weiter genutzt werden.
Transparenz
Civival kann nur genutzt werden, wenn die Transparenzanforderungen an politische Werbeanzeigen sowie die notwendige Verifizierung von politischer Werbung auf Facebook und Instagramvollständig abgeschlossen ist. Dies umfasst die klare Kennzeichnung von Werbeanzeigen, die Finanzierungsquelle und die Markierung als politische Werbeanzeigen.
Wir unterstützen unsere Nutzer:innen bei der Verifizierung ihrer Facebook Seiten und Instagram Profile. Zudem ist jede Werbeanzeige, die über Civical geschaltet wird, automatisch als politische Werbeanzeige markiert, durchläuft den Freigabeprozess von Facebook und wird in der Facebook Werbebibliothek veröffentlicht. Hat also eine Facebook Seite von Civical-Nutzer:innen nicht den Verifizierungsprozess durchlaufen, werden die Werbeanzeigen, die mit Civical erstellt wurden, abgelehnt und nicht veröffentlicht.
Alle über Civical veröffentlichten Werbeanzeigen sind in der Facebook Werbebibliothek offen einsehbar. Wir unterstützen die Forderung, dass Facebook die Qualität und Nutzung der Werbebibliothek für Journalist:innen, Wissenschaftler:innen und zivilgesellschaftliche Akteure deutlich stärker öffnet und verbessert.
Wir verpflichten uns zudem, die Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Nutzung und Funktionen von Civical weiter zu erhöhen. Eines unserer Ziele ist es, dass die in Civical nutzbaren Standard-Zielgruppen offen einsehbar sind. Entweder über die Möglichkeit sich selbst bei Civical anzumelden und alle Standard-Zielgruppen anzuschauen oder über eine Transparenz-Seite für alle Standard-Zielgruppen. Wir wollen dies so bald wie möglich technisch umsetzen. Darüber hinaus entwickeln wir weitere Funktionen, um die Transparenz von Civical zu steigern.
Forderungen
Wir unterstützen die Forderung, digitale politische Werbung in Deutschland und auf europäischer Ebene zu regulieren. Wir dürfen privaten, globalen und profitorientierten Plattformen nicht die Verantwortung und Entscheidungskompetenz überlassen, wie politische Meinungsbildung in Form von digitalen Wahlkämpfen und digitaler politischer Werbung geregelt wird. Stattdessen ist der Gesetzgeber gefordert, sicherzustellen, dass die Demokratie und der Wettbewerb um Wähler:innenstimmen, auch in der digitalen Öffentlichkeit nach dem Gleichheitsgrundsatz, der allgemeinen Zugänglichkeit und der Sichtbarkeit von Wahlalternativen gewährleistet ist.
Aufgrund dessen sind wir der Überzeugung, dass die Bestrebungen der Europäischen Kommission mit dem Digitale-Dienste-Gesetz (Digital Service Act) und dem Europäischen Aktionsplan für Demokratie (European Democracy Action Plan) in die richtige Richtung gehen, um digitale politische Werbung zu regulieren, mit dem Ziel, freie und faire Wahlen in der digitalen Öffentlichkeit zu sichern, die Pressefreiheit und den Pluralismus zu stärken sowie Desinformation in der digitalen Öffentlichkeit zu bekämpfen.
Unser Ziel
Datensouveränität als politisches Kapital - Civical stellt als Social Media Management Software für Politik sicher, dass die kleinsten politischen Einheiten wie Kandidat:innen, Kommunen, Bürgermeister:innen, aber auch Landes- und Bundesparteien, ihre Social Media Kommunikation zentral steuern können.
Dadurch befähigt Civical schon heute politische und zivilgesellschaftliche Akteure, unabhängig von ihren digitalen Kompetenzen, mehr Menschen zu politischen Themen und Anliegen über Social Media Plattformen zu erreichen.
Doch das reicht uns nicht. Wir sind der Überzeugung, dass die digitale politische Beteiligung der Zukunft in einer digitalen Demokratie unabhängig von Plattformen, finanziellen Ressourcen oder sozio-ökonomischen Faktoren auf Grundlage von individueller Datensouveränität zwischen Bürger:innen und Politik möglich sein muss.
Unsere Ziel ist es, Menschen zu befähigen, ihre politischen Anliegen, Meinungen und Wünsche in einer digitalen Demokratie, unabhängig von ihrer Reichweite, Einkommen oder Bildung, mit der Politik wirksam, messbar und sicher, auf Grundlage von Datensouveränität zu teilen.
Wir sind überzeugt davon, dass jeder Mensch seine Daten als politisches Kapital souverän, anonym und selbstbestimmt nutzen können soll, um mit diesen politische und zivilgesellschaftliche Akteure zu unterstützen, unabhängig von Plattformen. Deswegen entwickeln wir Software-Lösungen, mit denen in Zukunft Bürger:innen, unabhängig von Social Media Plattformen, Petitionen, E-Mail-Landingpages oder Geldspenden, politische und zivilgesellschaftliche Akteure mit Datenspenden unterstützen können, für Anliegen, die ihnen wichtig sind.
Civical ist im Jahre 2021 der Anfang für das einfache Management von Social Media für Politik und die Zukunft der digitalen politischen Beteiligung in einer digitalen Demokratie.